ETF kaufen: Anbieter, Tipps & Infos

Tipps und Erklärungen: Wie die börsengehandelten Indexfonds funktionieren und auf was es zu achten gilt

ETF – drei Buchstaben, die in der Finanzwelt in vieler Munde sind. Nicht immer ist klar, was sich dahinter verbirgt. Wir geben in diesem Artikel Antworten und klären zusätzlich, wie ETFs funktionieren und worauf zu achten gilt.

Was ist ein ETF?

Mit ETFs (Exchange Traded Funds) kann man auf einfache und günstige Weise in Aktien investieren und langfristig Vermögen aufbauen. Ein ETF ist ein börsengehandelter Indexfonds, der die Wertentwicklung bekannter Marktindizes eins zu eins abbildet. - Quelle: Shutterstock.com

ETF ist kurz für exchange-traded fund und beschreibt börsengehandelte Indexfonds. Die Aktienfonds werden dabei passiv verwaltetet. Das heißt: Die Computerprogramme bilden einen Index nach, wie beispielsweise den deutschen Leitindex DAX. Der ETF kauft dabei automatisch nach der Gewichtung im jeweiligen Index ein. Somit sind ETFs von den Kursschwankungen eines Index abhängig. Steigt der nachgebildete Index um zehn Prozent, gilt das auch für den Indexfond. Rutscht der Index zehn Prozent ins Minus, zieht er den Fond mit nach unten.

Ein ETF zielt darauf ab, dieselbe Rendite zu erzielen wie der abgebildete Index. Somit haben Anleger die Möglichkeit, mittels eines ETFs einfach und günstig am Marktgeschehen teilzuhaben. Gefolgt wird dabei der Mehrheit.

Diese Indizes gibt es

Es gibt verschiedene Indizes, die ein ETF nachbilden kann. Zu allen unten genannten Indizes gibt es ETFs von verschiedenen Anbietern. Das sind die Aktienindizes am Markt:

  • Euro Stoxx 50: für Aktien der Eurozone
  • Stoxx Europe 50 oder Europe Stoxx 600: für Gesamteuropa
  • S&P 500, der MSCI USA oder der MSCI North America: für nordamerikanische Aktien
  • MSCI World: Index für Aktien aus der gesamten entwickelten Welt
  • MSCI Emerging Markets: Für Aktien in Schwellenländern
  • MSCI All Country Wold Index sowie FTSE All World Index: weltweiter Index mit über 3.000 Aktien

Zwei Möglichkeiten in ETFs zu investieren

Generell haben Sie zwei Möglichkeiten, mit ETFs zu arbeiten. Entweder Sie investieren einen größeren Betrag in ETF-Anteile oder Sie sparen monatlich mit einem ETF-Sparplan. Um mit kleinem Geld ein größeres Vermögen anzuhäufen, eigenen sich ETF Sparpläne. Diese gibt es bereits ab einer monatlichen Sparrate von 25 Euro. Die von Ihnen festgelegte Sparsumme wird auf Ihrem Depot bei einer Bank verbucht und in Anteilen in den gewählten ETF Sparplan investiert. Somit eigenen sich ETF Sparpläne vor allem für junge Leute, die mit einem kleinen monatlichen Betrag langfristig Rendite erzielen wollen.

Zwei Arten von ETFs

Generell unterscheidet man zwischen zwei Arten von ETFs, die entweder ausschütten oder thesaurieren.

Ausschüttende ETFs: Hier werden Dividenden und Zinsen einmal jährlich direkt an die Anleger weitergegeben. Das Geld wird auf das angegebene Konto des Anlegers gebucht. Dieser entscheidet dann, was mit dem Geld passiert – ob er es direkt wider anlegt oder zum Beispiel in eine Anschaffung investiert.

Thesaurierende ETFs: Bei thesaurierenden Fonds werden die erwirtschafteten Renditen automatisch wieder angelegt. Somit kann das Fondskapital durch die Rendite wachsen. Der Nachteil: Es gibt keine laufenden Einnahmen.

Der Aufbau eines Fonds

Generell kann man sagen, dass ETFs Indizes auf drei verschiedene Arten nachbilden. Diese sind:

Volle Replikation: Hier werden alle Aktien eines Index im gleichen Verhältnis nachgebildet, wie sie auch im Index selbst vertreten sind. Diese Möglichkeit wird aufgrund der hohen Kosten nur selten angeboten.

Optimierte Nachbildung: Bei dieser Variante enthalten die Fonds einen Ausschnitt der Aktien des Index. Ergänzt wird das Ganze um einige Derivate.

Synthetische Replikation: Ein ETF bildet irgendwelche Wertpapiere nach, die mit dem Index nichts zu tun haben. Hier wird ein Vertrag mit einer Bank abgeschlossen, die sich dazu verpflichtet, die unterschiedlichen Entwicklungen von Index und Fonds auszugleichen.

Vergleichen und Depot eröffnen

Mit ETFs können Sie Ihre Geldanlage einfach selbst in die Hand nehmen. Dennoch sollten Sie zuvor den großen Anbieter-Vergleich machen, um das für Sie besten Angebote zu finden. Dabei helfen unter anderem Vergleichsrechner.

Um in ETFs anzulegen, benötigen Sie ein Depot. Dieses können Sie in der Regel online eröffnen, unter anderem bei Online-Brokern wie Scalable Capital, Trade Republic oder Smartbroker sowie bei Banken wie ING, Comdirect, Consorsbank oder DKB.

Der große Kostenvorteil

ETFs bieten einen großen Vorteil: Sie sind kostengünstig, da unter anderem Provisionen wegfallen  und auch die laufenden Kosten nur ein Siebtel der Kosten aktiver Fonds ausmachen. Generell müssen Sie mit etwa 0,2 bis 0,5 Prozent pro Jahr an laufenden Kosten rechnen. Die Anschaffungskosten liegen einmalig bei maximal 0,25 Prozent. Eine Gewinnbeteiligung gibt es hier im Vergleich zu aktiven Aktienfonds nicht.

Darauf sollten Sie achten

So verlockend sich das Prinzip hinter den ETFs auch anhören mag: Es gibt dennoch Dinge, auf die Sie achten sollten. Vergessen Sie niemals, dass ein ETF Kursschwankungen des abgebildeten Marktes unterliegt. Das Risiko einer Anlage ist demnach so hoch wie das Marktrisiko. Zudem sollten Sie bei der Wahl eines ETF-Sparplans berücksichtigen, dass sich dieser nur bei einer Mindestanlage über fünf bis zehn Jahre lohnt.

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